Konvoi 2009


Dienstag, 8. Dezember 2009

Reisebericht II - Montag, 7.12.2009

Ein weiterer ausführlicher Bericht von Jan Dehn  aus Husum für das Blog:

Die Nacht war unruhig - 8 schnarchende Tabler in Kinderbetten. 6.30 Uhr aufstehen, duschen, Zähneputzen und ab zum Frühstück in die Kantine. Um 8.00 Uhr sollen wir mit unserem LKW starten - Betonung liegt auf sollten. Wieder kommt die meistgestellte Frage auf: Worauf warten wir? Jetzt warten wir auf "die Papiere". Was auch immer darin steht, wir bekommen Sie erst um 9.30 Uhr. Inzwischen haben wir uns intensiv damit auseinandergesetzt, wie wir alle mitbekommen. 2 Fahrer (Tim + Christian) und 11 Helfer. Alle Helfer sollten in einem abgefahrenen Vito Platz haben. Gepäck haben wir nachdem wir die Europaletten abgeladen haben im LKW untergebracht. Lange Diskussion, wie soll das gehen? Irgendwie haben wir es hin bekommen. Inzwischen hatten nur noch 3 Reifen des Vitos ausreichend Luft - also erstmal Werkstatt. Ich bin im LKW mitgefahren - großartig. Christian fährt souverän und lebt safety first. Nachdem alle 4 Räder wieder ausreichend Luft hatten ging es wirklich los. Nur mit der Ruhe!



Wir durchqueren schöne leicht hügelige Landschaft. Das Land scheint im Umbruch, wir fahren auf neuen Landstraßen (dank EU) und müssen Pferdefuhrwerke überholen. Links und recht riesige Felder, größtenteils un- oder schlecht bewirtschaftet. Nur selten moderne Technik im Einsatz (Tim - du wirst hier gebraucht!). Immer wieder neue Gebäude von internationalen Konzernen, aber größtenteils zerfallene Häuser und arme Verhältnisse. Hier und da neue und toll renovierte Häuser.




Der Vito kommt auf der Fahrt an seine Grenzen - Christian steuert sicher. Er kann sogar mit 4,10m LKW-Höhe Brücken von einer Durchfahrtshöhe von 3,80m durchrollen.




Gegen 15.00 Uhr sind wir endlich in Alba Iulia. Eine schöne Stadt am Fuß der Berge. Wir fahren hier zur örtlichen Caritas - ein schönes renoviertes Gebäude. Wir sind auf mehrere Zimmer in umliegenden Gebäuden verteilt - einfach, aber gut. Die Caritas hilft uns in dieser Region mit der Verteilung der Päckchen. Einige starten gleich mit 30 Päckchen in eine Schule, wo Kinder aus den Bergdörfern während der Woche lernen und wohnen. Wir laden 1.800 Päckchen in eine Garage der Caritas. Unsere Kartons sind perfekt beschriftet - super Männer, allerdings "sauschwer". Alleine wäre es für uns nicht möglich die einzelnen Schulen, Kindergärten und Waisenhäuser zu erreichen. Eine kleine Hiobsbotschaft, die staatlichen Krankenhäuser und Waisenhäuser sind wahrscheinlich wegen der Schweinegrippe für Besucher geschlossen und wir werden keine Päckchen los



Unsere Truppe in Alba Iulia ist sehr nett, wir haben hier viel Spaß. Abends waren wir zum Essen in einem historischen Keller an der Stadtmauer. Beim Rundgang durch Alba Iulia sieht man schon viele renovierte historische Gebäude. Hier ist viel passiert.
Wir sind gespannt, wie und wo wir morgen die verbleibenden 3.900 Päckchen auf unserem Trailer verteilen. Darüber diskutieren wir beim Abendessen kritisch und hoffen insgeheim, in den nächsten zwei Tagen möglichst viele bedürftige Kinder zu erreichen. Wir werden berichten und sicher weiter diskutieren.

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