Konvoi 2009


Dienstag, 8. Dezember 2009

Reisebericht III - Dienstag, 8.12.2009

Ein weiterer ausführlicher Bericht von Jan Dehn  von RT 121 aus Husum für das Blog:

Ein aufregender Tag. Wir starten nach dem Frühstück in der Caritas-Station in zwei Gruppen, um Päckchen zu verteilen. Unsere Gruppe begleiten zwei Mitarbeiter der Caritas. 250 Päckchen laden wir in einen MB-Transporter und so fahren wir gedrängt in einen weiteren Kleinstwagen in die Berge. Eine abenteuerliche Fahrt über immer schlechter werdende Straßen. Am Ende nur noch Schotter und Matsch. Wir fahren kleine Schulen in den Dörfern an und treffen auf einfachste Verhältnisse. Die Schulen sind teilweise renoviert – aber eben einfach. Allerdings gut gegenüber dem Rest der Umgebung. Ärmlichste Verhältnisse – zerfallene Häuser, Schweine auf der Strasse, keine Kanalisation. Heute war herrliches trockenes Wetter – unvorstellbar wie es hier bei Regen oder Eis und Schnee aussieht.



Die Menschen in den Dörfern leben als Hirten/Bauern und sind größtenteils Selbstversorger. Der Mais wird aufwendig auf Mieten getrocknet und die Kolben mit der Hand geerntet und eingelagert. Bei uns wird aus Mais Strom erzeugt, hier ist es dringendes Nahrungs- und Futtermittel!



Die Caritas hat einen genauen Plan welche Schulen mit wie vielen Kindern wir anfahren. Ohne die Hilfe hier vor Ort, wäre die bedarfsgerechte Verteilung unmöglich. Auch wenn ich großen Hilfsorganisationen eher kritisch gegenüberstehe, muss ich feststellen, dass hier eine spürbar gute Arbeit gemacht wird.



Mit den vielen toll verpackten Weihnachtspäckchen haben wir heute wirklich Kinderaugen zum Leuchten gebracht. 2.000 Kilometer und bereits 5 Tage sind wir von Husum unterwegs – das war heute der Lohn für unsere Arbeit an unserem Tisch in den letzten Tagen und Wochen. Gestern bei Anblick von Alba Iulia, wo sich schon viel entwickelt, haben wir uns noch gefragt, ob wir hier überhaupt gebraucht werden. Nach dem heutigem Tag dazu ein klares JA! Auch wenn man bei einer solchen großen und aufwendigen Aktion, immer etwas verbessern kann, die Arbeit ist richtig und wichtig!



Unsere Gruppe ist den ganzen Tag unterwegs und wir erreichen etwa 250 Kinder – daran erkennt man, wie beschwerlich die Verteilung vor Ort ist und wie unterentwickelt die Infrastruktur ist. Ohne Unterstützung vor Ort 5.707 Päckchen persönlich zu verteilen ist Illusion.



Mitten in den Bergen an einer verlassenen Bergstraße mit einer ärmlichsten Umgebung waren wir heute Mittag in einem neuen ***Sterne Hotel Essen. Angeblich finanziert von der EU – doch wer soll hier absteigen?



Wir kommen etwas gerädert, aber heil und glücklich wieder in Alba Iulia an. Heute Abend ist eine weitere Gruppe zu Schulen hier im Ort gefahren und wir haben den Transporter wieder bis unter das Dach mit 650 Päckchen für die Tour morgen geladen. Dann wird es noch weiter in die Berge gehen – wir sind gespannt. 2/3 des Trailers ist inzwischen leer. Wir essen wieder in unserem Keller. Tim schmeckt das Essen und das Bier auch wieder, nachdem er heute morgen noch nach der ersten Serpentine die Landschaft markiert hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen